Letra de 'Die geilen Achtziger' de Heinz Rudolf Kunze

Die Vision war zu stark
wir waren viel zu jung
in jenen Tagen wo man noch zurückgerufen wurde
wenn man jemand nicht erreichte
das waren noch Zeiten
die Mädchen trugen nichts drunter
und nichts drüber
und so gings dann auch
drunter und drüber
und die falsche Frisur war schlimmer
als ein uneheliches Kind im neunzehnten Jahrhundert
unsere besten Zocker hörten schon das Gras wachsen
über den Neuen Märkten Südostasiens
unsere coolsten Pessimisten hörten schon die Flöhe husten
im verfilzten Pelz Deutschlands
der gewaschen werden sollte ohne naß zu werden
ich hörte nur die Nachtigall trapsen
ich machte Musik
und scherte mich um nichts
die Vision war zu stark
wir waren viel zu jung
manchmal glaube ich
unsere superschmalen Lederschlipse von damals wiederzuerkennen
zwischen den Arschbacken der California Dream Boys
Mittagessen gab es grundsätzlich um sechs
sechs abends
oder sechs morgens
uns war eigentlich immer schlecht
und weh ums Herz
wir hatten das Gefühl
Abschiede seien noch nicht erfunden
und welcher Dichter schrieb noch mal
daß immer die Frau die du gerade willst
nach Militärsuppe riecht
die Vision war zu stark
wir waren viel zu jung
aus den Siebzigern hervorgegangen
Eighties Revival heißt das jetzt
die geilen Achtziger
also geil bin ich immer noch
ich weiß nicht ob für andere
da kann ich auch keine Rücksicht drauf nehmen
aber auf jeden Fall auf andere
erwachsen bin ich angeblich geworden
Weltanschauungen ekeln mich an
wie zum Trocknen aufgehängte Wäsche wo die
Kacke- und Pissespuren nicht rausgegangen sind
ich bin eine pragmatische Überzeugungstranse
aber eines wollen wir mal klarstellen
ich bin keine Ich-AG ich bin Sonne Mond und Sterne
und wenn ich mit den Fingern schnippe
regnet es in aller Bescheidenheit Kometen
und von Revival sprechen wir frühestens
wenn ich in den Achtzigern ankomme